Solomon's Key


von Seppatoni
13.05.2012

Tecmo bescherte 1986 den Spielhallen mit Solomon’s Key einen neuen Plattform-Titel, welcher nicht nur Können am Joystick verlangte, sondern auch die grauen Zellen forderte. Verschiedene Systeme wurden mit einer Umsetzung des Titels bedacht, die bekannteste für Nintendos 8-Bitter. Der Titel des Spiels verweist dabei auf das tatsächlich existierende Buch namens Key of Solomon, welches um das 14. – 15. Jahrhundert in Italien geschrieben wurde und Flüche und Dämonenbeschwörungen enthält. Und genau darum dreht sich auch die Story des Spiels.

Vor langer Zeit wurde ein Land von Dämonen und Monstern ins Chaos gestürzt. Nur dank Solomon, seines Zeichens König und Zauberer zugleich, und dessen von ihm erschaffener Zauberformel rettete er das Königreich. Die Formel wurde in ein geheimes Buch namens Solomon’s Key geschrieben, welches alle Monster aus dem Königreich verbannte. Lange Zeit später hörte ein Mönch von dieser Legende. Jahrelang forschte er nach dem legendären Solomon’s Key, bis er es schliesslich in den Händen hielt. Dadurch wurde der Bann aufgehoben und unzählige grausame Kreaturen konnten der Verbannung entfliehen und übernahmen wieder das Kommando über die Welt. König Yutra des Feenlandes Lyrac beauftrage den Zauberer Dana wieder Friede und Ordnung in die Welt zu bringen.

Das Abenteuer führt euch durch eine Vielzahl an Räumen, in welchen es stets das Ziel ist, den Schlüssel für den versperrten Ausgang zu finden und den Abschnitt jeweils durch die Tür zu verlassen. Um dies erfolgreich zu bewerkstelligen ist Dana auf die Hilfe seines Zauberstabs angewiesen. Dieser kann Blöcke erscheinen lassen, durch welche Abgründe überwunden oder höhergelegene Plattformen erreicht werden können. Auch Gegner können so vom Leib gehalten werden. Ebenso lassen sich Blöcke durch einen Wink mit den Zauberstab wieder verschwinden, über euch schwebende Klötze könnt ihr gar mit zwei Sprüngen von unten zerbröseln. Gelegentlich gelangen dadurch auch versteckte Items zum Vorschein.

Bei den Items kann es sich beispielsweise um verschiedene Edelsteine und ähnliche Wertsachen handeln, welche euer Punktekonto aufstocken. Ebenso werdet ihr auf Glocken stoßen, die beim Einsammeln jeweils eine kleine Fee erscheinen lassen. Sammelt ihr insgesamt zehn der kleinen Wesen, so erhaltet ihr ein Extraleben. Weiterhin gibt es auch zwei unterschiedliche Amphoren zu finden. Das blaue Gefäß ermöglicht euch, einen kleinen Feuerball zu schiessen, welcher den Wänden entlang folgt und einen Gegner vernichtet, sobald er auf ihn trifft. Mit der orangefarbenen Amphore erhaltet ihr hingegen den großen Feuerball, welcher gleich mehrere Gegner treffen kann. Mit dem Aufsammeln einer Schriftrolle könnt ihr zudem die maximale Anzahl an gehorteten Feuerbällen erhöhen. Schafft ihr es, auch einen bestimmten Kristall zu finden, so verlängert sich die Reichweite des Feuerballs. Findet ihr gar Meltonas Medizin, so zerstört diese sämtliche Monster im aktuellen Raum. Weitere Items wirken sich auf die Lebensenergie aus. Zwar stirbt Dana bei einem Kontakt mit einem Gegner sofort, jedoch läuft nebenbei ein Zeitlimit in Form der Lebensanzeige. Diese könnt ihr mit Hilfe entsprechender Items wieder auffüllen bzw. erweitern. Es warten im Verlauf des Abenteuers zahlreiche weitere Gegenstände darauf, von Dana entdeckt zu werden.

Als nicht ganz so vielfältig, aber dennoch üppig präsentiert sich die Gegnerschar, mit welcher sich Dana konfrontiert sieht. So prügelt sich der Goblin den Weg frei und macht auch vor Blöcken nicht halt. Ebenso der Salamandor, welcher euch auch mit seinem Feueratem attackiert. Neben umherfliegenden Geistern und rumwirbelnden Dämonenköpfen machen euch beispielsweise auch Gargoyles zu schaffen. Besiegt ihr diese, so hinterlassen sie euch oftmals eine Fee oder eine Glocke. Dies geschieht einerseits natürlich via Feuerball. Eine andere Methode, einen Gegner aus dem Weg zu räumen, besteht darin, im den Block unter den Füssen wegzuzaubern und ihn in die Tiefe fallen zu lassen. Bei bestimmten Gegnertypen hilft aber ein geschicktes Platzieren von Blöcken wesentlich mehr. Auf diese Weise kann Dana den Widersacher den Weg versperren oder sie in einer Ecke des Raumes festhalten.

Ihr startet das Abenteuer mit 3 Leben. Verliert ihr diese, heißt es natürlich Game Over. Ihr dürft euer Abenteuer jedoch im zuletzt erreichten Level fortsetzen. Sammelt ihr den Schlüssel ein und verliert dann einen Versuch, so bleibt die Türe auch beim nächsten Leben geöffnet. Schafft ihr es in einer Stage erfolgreich ins Ziel, so wird die verbleibende Lebensenergie in Punkte umgerechnet und ihr gelangt in den nächsten Raum. Erfüllt ihr in gewissen Levels bestimmte Bedingungen, könnt ihr sogar geheime Abschnitte entdecken.

Die Welten sind in 12 Abschnitte unterteilt, welche jeweils einem Tierkreiszeichen gewidmet sind und sich farblich unterscheiden. Ansonsten wurde die Grafik relativ schlicht gehalten, dafür gibt es aber auch an der Übersicht nichts auszusetzen. Musikalisch werdet ihr stets vom selben Musikstück begleitet, welches zwar gut zum Geschehen passt, etwas mehr Abwechslung wäre aber wünschenswert gewesen.

Als zu Beginn etwas seltsam offenbart sich die Steuerung. Gesprungen wird nämlich mit dem Steuerkreuz durch einen Druck nach oben. Hat man sich damit abgefunden, gibt es auch hier nichts zu bemängeln. Mit insgesamt 50 Levels wird bei Solomon’s Key ein stattlicher Umfang geboten. Der bereits nach kurzer Zeit heftig ansteigende Schwierigkeitsgrad trägt das Seinige dazu bei, dass ihr einige Zeit mit dem Spiel beschäftigt sein werdet.

Zahlreiche Levels sind nur mit geschicktem Vorgehen und guter Planung lösbar. Auch etwas Joypad-Akrobatik ist immer wieder gefragt. Insbesondere bei späteren Stages werdet ihr zahlreiche Anläufe benötigen, bis ihr es erfolgreich zur Tür schafft. Jeder Gegner und jede Plattform will beachtet und einkalkuliert werden. Leider vermisst man hier eine Fortsetzungsmöglichkeit wie etwa ein Passwortsystem, um auch zu einem späteren Zeitpunkt wieder einsteigen zu können. So bleibt euch nichts anderes übrig, als euch in einer Session durch die ganzen Levels zu beißen, was euch einige Stunden beschäftigen dürfte.

Solomon’s Key ist ein knallharter Arcade-Titel der alten Schule: Großer Umfang, hoher Schwierigkeitsgrad und motivierendes Gameplay. Wer auch vor der nicht vorhandenen Speichermöglichkeit nicht zurückschreckt, den erwartet beste Unterhaltung in den düsteren Räumen von Solomon’s Key.


Wertung


7/10

Kommentare



Seppatoni
Zwar kannte ich den Titel schon länger, aber mit Solomon’s Key richtig beschäftigt habe ich mich erst, als das Spiel für die Wii Virtual Console erschien. Der knallharte, aber motivierende Schwierigkeitsgrad ist steter Begleiter, wenn man sich mal wieder den Kopf zerbricht, über welchen Weg man wohl am ehesten ans Ziel kommt. Und es gibt nicht befriedigenderes, als wenn man es nach unzähligen Versuchen geschafft hat, eine Raum erfolgreich zu verlassen. Nur schade, dass dies nicht via Passwort gespeichert werden kann.